Der Adler und der Fuchs

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Ein Adler hatte in einer hohen Eiche seinen Horst, während der Fuchs seinen Bau unten an derselben besaß. Diese Nachbarschaft schien eine Freundschaft zur Folge zu haben, doch war diese aufrichtig?
Als der Fuchs eines Abends auf Raub ging und der Adler gerade an diesem Tag aus Mangel an Beute mit seinen beiden Jungen hatte fasten müssen, glaubte er, der Hunger hebe jede Rücksicht auf Freundschaft auf, stürzte sich auf die Füchschen, trug sie in seinen Horst und verschlang sie mit seinen Jungen. Der Fuchs vermisste natürlich seine Jungen, sobald er zurückkehrte, und ahnte den Frevel sogleich.
Nicht nur enttäuscht von dieser Verletzung der Freundschaft, sondern auch erbost und von seinem Schmerz getrieben, stieß er eine Flut von Beleidigungen gegen seinen früheren Freund, der nun sein erbittertster Feind geworden war, aus. Schließlich bat er noch die Götter um Hilfe, , um Rache zu üben. Der Adler, der mit höhnischer Miene auf den verbitterten Fuchs herabblickte, ahnte nicht, dass die verdiente Strafe schon sehr bald folgen würde.
In der Nähe fand nämlich ein Fest statt, bei dem das Volk seinen Göttern Opfer bereitete. Als die Eingeweide angezündet wurden, flog der Adler hinzu, raubte nach seiner Gewohnheit ein Stück und trug es in sein Nest. Er hatte allerdings nicht bemerkt, dass sich glimmende Asche an diesem Stück befand. So fing sein Horst schnell Feuer, und , war das Nest bald von den Flammen verzehrt und die halbgebratenen Jungen fielen herab. So übte der Fuchs Rache, indem er die Jungen vor den Augen des Adlers verzehrte.