Ein Fuchs hatte einen Storch eingeladen und setzte diesem die herrlichsten Speisen auf so flachen Schüsseln vor, sich der Storch sie mit seinem langen Schnabel nichts nehmen konnte. Es blieb ihm daher nichts anderes übrig, dem gierig fressenden Fuchs zuzusehen, auch sein Gastgeber ihn immer wieder aufforderte, es sich doch schmecken zu lassen.
Der Storch, der sich hintergangen fühlte, blieb nichtsdestotrotz heiter, lobte die festliche Bewirtung und bat den Fuchs, am folgenden Tag sein Gast zu sein. Der Fuchs ahnte zwar, der Storch sich rächen wollte, und wies die Einladung zuerst ab, ließ der Storch so lange nicht nach, ihn zu bitten, der Fuchs schließlich doch einwilligte zu kommen.
Als der Fuchs am folgenden Tag zum Storch kam, offerierte dieser seinem Gast mindestens ebenso viele Leckereien der Fuchs am Vortag, doch befanden sich alle in langhalsigen Gefäßen, der Fuchs sie nur von außen bewundern bzw. riechen konnte und ebenso hungrig den Storch verließ, dieser es tags zuvor bei ihm getan hatte.